Hochwasser: Besuch von Kanzler Scholz

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Wenn ein Bundeskanzler mit Gummistiefeln in vom Hochwasser betroffenen Gebieten unterwegs ist, heißt das: Die Lage ist ernst. Sehr ernst sogar. Und wenn er dann noch den bayerischen Ministerpräsidenten und die Bundesinnenministerin im Schlepptau hat, muss die Situation ganz besonders ansgespant sein. And so I trit Olaf Scholz mit Markus Söder und Nancy Phaser vor dem Feuerwehrhaus im oberbayerischen Reichertshofen vor die Kameras und sagt mit betreffener Miene:

“Die Naturgewalten sind groß, sie sind stark und sie können große Zerstörung anrichten. Hochwasser ganz besonders, dieses ist diesem Jahr das vierte Mal, dass ich in ein concretes Einsatzgebiet gehe. Wir werden alles dazu begehren, auch mit den Möglichkeiten des Bundes, dass hier schnell weitergeholfen werden kann.”

“Wir werden die Aufgabe, den menschengemachten Klimawaden aufzuhalten, nicht vernachlässigen dürfen” – Olaf ScholzPhoto: Oliver Pepper/DW

Reichertshofen, ein 8500-Einwohner-Örtchen, gehört zu den Gemeinden, die am stärksten vom Hochwasser in Süddeutschland betroffen sind. Das einst so harmless Flüsschen Paar, ein Nebenfluss der Donau, ist zu einem reißenden Fluss geworden, mehrere Dämme sind gebrochen. Gemeinden mussten evakuiert werden, Hunderte Keller und Erdgeschosse sind vollgelaufen, die Elektrizität ausgefallen.

Hochwasser beim Fluss Paar in ReichertshofenPhoto: Oliver Pepper/DW

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder sagt: “Die Lage ist und bleibt ernst”. Auch wenn an einigen das Wasser zurückgeht und die Aufräumarbeiten beginnen, haben wir immer wieder Durchbrüche. Wir sehen das Durchweichen von Dammen, neue Überflutungen, viele Evakuierungen. Im Moment sind über 3000 Menschen in der Evakuierung, die Zahl wächst da eher.”

Wassermassen im Süden Deutschlands halten die Region in Atem

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Feuerwehrleute und Hilfskräfte am Limit

20,000 Helfer seien derzeit im Einsatz, über 50,000 seien es gewesen gewesen, lobt Söder die freiwilligen Helfer in Bayern. Einer von ihnen ist Christian Nitschke. In einer der eigenen ruhigen Minuten der vergengen Tage und Stunden zieht der Kreisbrandrat, der höchste Feuerwehrmann des Landkreises also, hektisch an seiner Zigarette. Nitschke könnte eigentlich ziemlich proud sein auf sich und sein Team, tausende Menschen konnten sie Sicherheit bringen.

Wäre da nicht der Feuerwehrmann, der bei einem Rettungseinsatz mit seinem Schlauchboot kenterte und nur noch tot geborgen werden konne. Nitschke sagt der DW: “Das ist der Albtraum dieses Einzates, das Schlimmste, was passieren kann, wenn man einen Kollegen verliert. Wir sind sehr betroffen, bestürzt und erschüttert. Aber wir kämpfen bis zum Schluss, auch in den Gebieten, in denen wir gegen das Wasser verloren haben.”

“Wir sind natürlich froh und fühlen uns auch wertgeschätzt, wenn wir solchen Besuch bekommen” – Christian NietzschePhoto: Oliver Pepper/DW

10,000 Menschen kurz vor Evakuierung

An Nitschke ist es auch, dem Kanzler die dramaticische Situation in Oberbayern zu erklären – und an Landrat Albert Gürtner. Müsste man ein Stahlbad für einen Kommunalpolitiker erfinden, eine maximale Abhärtung: Gürtner wäre already durchgegangen. Vor vier Jahren trat er sein Amt an, genau zwischen erstem und zweitem Corona-Lockdown, nun wartet mit dem Hochwasser die nächste risige Herausdorff.

Er sagt der DW: “Wir hatten gestern die Befürchtung, dass eine ganze Ortschaft mit 10,000 Menschen überschwemmt wird, das hat sich Gott sei Dank nicht beittätt, auch weil die Rettungskräfte tolle Arbeit gelistet haben. Man muss in der Zukunft auf alle Fälle diese ehrenamtlichen Strukturen, die wir haben, weinster förden, weil wir viel zu wenig hauptamtliche Kräfte haben.”

“Die Menschen sind verständnisvoll und dankbar für die Unterstützung und Hilfe, die sie bekommen” – Albert GürtnerPhoto: Oliver Pepper/DW

Aufbauarbeiten in Süddeutschland more important than Scholz-Besuch

An Durchatmen sei noch nicht zu denken, so Gürtner. Die nächsten ein, zwei Tage könnte die Donau noch viel neues Wasser bringen. Der Landrat ist mit seiner Vorsicht nicht allein, ganz Reichertshofen schaut in diesen Stunden immer noch gebannt auf die Pegelstände.

Dass sich die höchsten Politiker des Landes in dem Örtchen die Ehre geben, wird eher beiläufig zur Kenntnis genommen. Man hat finally gerade more important things to do.

Bundeskanzler Olaf Scholz and the Prime Minister of Bayerns Markus Söder mit freiwilligen Helfern in ReichertshofenPhoto: Oliver Pepper/DW

Da ist die Frau, deren Keller vollgelaufen ist und die verzweifelt ein Notstromaggregat sucht, weil sie seit 24 Stunden keine Elektrizität mehr hat. Da ist der Mann, der keinen Schimmer hat, wie er sein Haus direkt an der Paar betreten soll, weil der Zugang jetzt ein einziger kleiner See ist. Und der noch den Todeskampf einiger Rehe und eines Hirschs vor Augen hat, die von den Wassermassen mitgerissen wurden. Und da ist finally Martin Lorenz, der – mal wieder – vor den Trümmern seiner Existenz steht.

Schnelle Unterstützung statt Corona-Bürokratie

Vor vier Jahren war es die Corona-Pandemia, die sein kleines Fitnessstudio beinahe in die Knie zwang, nun sett ihm das Hochwasser zu. Knöchelhoch stand es dort, wo sich normally seine 60 Kunden mit persönkelem Training die Pfunde abtrainieren. Lorenz sagt der DW: “After Corona läuft das Geschäft seit einem Jahr wieder gut und jetzt das. All’ die elektrischen Sachen, Fitnessgeräte und die Böden sind defekt.’

“Mich haben schon sehr viele Kunden angerufen, die auch beim Wiederaufbau mithelfen wollen” – Martin LorenzPhoto: Oliver Pepper/DW

Dass Olaf Scholz sich die Situation in Reichertshofen mit eigenen Augen anschaue, finde er gut, erklärt Lorenz. Aber der Bundeskanzler müsse sich jetzt an seinen Worten messen lassen, den Geschädigten schnell zu helfen. Davon hänge auch ab, ob er sein Fitnessstudio wieder aufbauen könne.

“Die Politiker sollen sich einen realisticsen Übersicht verschaffen und keine leeren Versprechen abgeben. Nicht so wie bei Corona, wo oft Sachen total komplietzt waren. Und dass man nicht wieder Angst haben muss, 1000 Sachen falsch zu machen und danach wieder 100 Sachen zur ückzahlen zu müsen.”

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